Noch vor einigen Jahren hatten Werkzeuge mit Akkus einen schlechten Ruf, was sie den damals verwendeten Nickel-Cadmium-Akkus verdankten. Typische Probleme waren die schnelle Selbstentladung bei Nichtbenutzung, der sogenannte Memory-Effekt und eine geringe Zahl an Entlade-Auflade-Zyklen.
Im vergangenen Jahrzehnt haben sich deshalb die Lithium-Ionen-Akkus durchgesetzt. Sie bieten zahlreiche Vorteile:
- 60 % weniger Gewicht und Platzbedarf bei gleicher Leistung
- Maximal 2 % Entladung pro Monat bei richtiger Lagerung
- Lange Lebensdauer (manche Hersteller garantieren bereits mehr als 1000 Zyklen)
- Kein Memory-Effekt: gleichbleibende Leistung über viele Jahre
Wie optimal aufbewahren?
Je voller ein Akku geladen ist, desto schneller altert er. Dies liegt daran, dass im vollgeladenen Zustand die Zellenspannung maximal ist, was zu unerwünschten chemischen Prozessen führt.
Deshalb sollte man den Lithium-Ionen-Akku vor längeren Einsatzpausen (beispielsweise Winter) nicht vollständig laden, sondern schon etwas früher aus dem Ladegerät nehmen.
Hinsichtlich der optimalen Lagerungstemperatur gilt die Regel, dass 15 Grad Celsius (knapp unter Zimmertemperatur) am besten ist. Deutlich wärmer oder kälter führt zu etwas schnellerer Entladung bzw. schnellerer Alterung.
Wann aufladen?
Um einen Lithium-Ionen-Akku über möglichst viele Beladungszyklen benutzen zu können, sollte man Tiefentladungen vermeiden. Idealerweise lädt man die Batterie bereits dann, wenn nur etwa zwei Drittel der Kapazität verbraucht sind.
Versuche mit Lithium-Ionen-Akkus haben gezeigt, dass das Aufladen bei 50% Restkapazität die Anzahl der maximalen Ladezyklen im Vergleich zur kompletten Entladung verdoppelt.
Und wer hat’s erfunden?
Der Lithium-Ionen-Akku ist eine Erfindung aus Deutschland (siehe den Artikel bei Wikipedia). Die Grundlagenforschung fand in den 1970er Jahren an der TU München statt. Allerdings erkannte man damals nicht, dass sich diese Technologie für die Herstellung von Akkus benutzen lässt.
Im November 1989 meldete Peter Busch ein Patent für einen Lithium-Ionen-Akku beim Deutschen Patentamt an. Erfolgreiche Tests mit Prototypen konnten namhafte deutsche Industriebetriebe allerdings nicht überzeugen, in die Entwicklung dieser Technologie zu investieren.
Schon wenige Jahre später hatte Sony einen dieser neuartigen Akkus für eine Videokamera im Angebot. Seither haben sich Lithium-Ionen-Akkus in allen Bereichen durchgesetzt. Egal ob Unterhaltungselektronik, Hybrid-Autos oder Gartenwerkzeug, heute steckt (fast) überall eine dieser kleinen Wunderzellen drin.
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